Wie KANN man denn ein Buch KEIN KAMPF nennen? Hat mich eine grüne Krampfhenne gefragt. Das ist ganz einfach. Wenn man mir zum Hitlergeburtstag das Haus anzünden kann, kann ich als Antwort auch mein Buch KEIN KAMPF nennen. Wenn das irgendeinem Nazi nicht paßt, soll er doch ab zum Südpol, wo nach einer beliebten Nazi-Esoteriker-Theorie sich Adolf seit 1945 im ewigen Eis versteckt, und sich da beschweren.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Schutzengel

Es war kein so schöner Tag, ich war 13 Jahre alt und auf dem Heimweg von der Schule.
An diesem Morgen war ich wie oft von einigen älteren Jungs auf dem Weg zur Schule verhauen worden. Keine große, aber eine regelmäßige Sache.
Damals waren die Sitten auf dem Land wo wir wohnten halt noch wie im „fliegenden Klassenzimmer“. Zwar hatte das Westerwald-Dorf an dessen Rand ich wohnte Stadtrechte, die wurden „fremden“ Kindern die auch noch unverschämt auf die „höhere“ Schule gingen von den Minderbegabten unter den einheimischen Kindern aber nicht zugestanden. Meine Eltern waren aus Mitteldeutschland abgehauen, ich hatte also in der ersten Klasse denselben Status wie der Junge aus Jugoslawien, mit dem ich die recht antike Schulbank teilte. Das heißt, wir (in der ersten Reihe, wo man die Fremden besser unter Kontrolle hatte) bekamen vom „Oberlehrer“ beide kräftig mit dem Griffelkasten auf die Finger geschlagen. (Höre ich da irgend wen nach Bischof Mixa schreien?) Mein Schulfreund Mirko entkam der Idylle bald, weil sein Vater, Arzt am örtlichen Krankenhaus, eine Stelle in einer großen Stadt bekam.
Ich lief dann meist einsam meine Wege, so daß für die damaligen Neandertaler auf der Suche nach leichter Beute in unsichtbaren Buchstaben „schlag mich“ auf meiner Stirn geschrieben stand.
Zu meinem Pech paßte ich nicht in die herrschenden Prügelsitten. Ich war ein Träumer und verstand das System nicht: üblich war nämlich daß das jeweilige Opfer irgendwann zu heulen und zu schreien anfing und damit die Überlegenheit des bzw. der Schläger bewiesen war, woraufhin der Verprügelte mit blutiger Nase von dannen ziehen durfte.
Nun war ich aber nicht so ganz von dieser Welt, und konnte als Kind sowieso nicht weinen. Das war nicht gut für mich, denn das war die einzige Unterwerfungsgeste die den dummen Bullys bekannt war. Und da ich entweder zu blöd oder zu stolz zum Heulen war, kriegte ich die Packung eben meistens so lange, bis es doch einem der Beteiligten dann unheimlich wurde („laßt ihn gehen, ihr bringt ihn ja noch um“).
Manchmal bekamen sie es mit der Furcht weil dieses seltsame Kind so haßerfüllt schaute, wenn sie es sich mit 3 oder 5 Helden vornahmen. Denn Helden waren sie, wie die Cowboys im Schwarzweißfernsehen, die immer wieder dieselben Indianer vom Pferd schossen. Solche Helden sind stärker wenn sie viele sind.
Damit es mehr Spaß machte, hielten zwei oder drei den sich in der Minderheit befindlichen Gegner fest, damit der vierte von ihnen besser „kämpfen“ konnte. Gelang es einem in der „Volksschule“ (hieß damals wirklich so) sich loszureißen und etwa aus Versehen zurückzuschlagen, sah das sofort ein pflichtbewußter, auf dem Schulhof aufsichtführender Lehrer, und es setzte für den bösen Zurückschläger Ohrfeigen vom Lehrer, denn: Selbstjustiz ist eine ganz schlimme Sache, das Gewaltmonopol liegt beim Staat.
Heute kann ich darüber lachen, alle diese damaligen Neandertaler-Rudel hielten sich wohl für den Staat, denn wenn sie einen festhielten so daß man sich nicht wehren konnte, lag das Gewaltmonopol sichtlich bei ihnen.

Dieser fast täglichen Gefahren bewußt, ging ich nun den viel längeren Weg zur „höheren“ Schule.
Heute allein, weit und breit keine älteren Kinder auf dem Bürgersteig zu sehen, keine Gefahr.
Für dieses Mal.
Dachte ich.
Ich kam an einem erst halb fertigen Rohbau vorbei, wo ein übergewichtiger Mann davor stand und auf das Warnschild schaute: „Betreten verboten – Eltern haften für ihre Kinder“.
Als ich ihn erreicht hatte, drehte er seinen Kopf und ich sah, daß ich das unfreundliche Gesicht schon gesehen hatte. Er war kein Pfarrer, hatte aber irgend etwas anderes mit der Kirche zu tun, ich weiß es nicht. Da gab es Diakone, Pißbretter (wie wir Kinder die Presbyter nannten) und was weiß ich nicht noch.
Er gab mir einen unfreundlichen Blick, dann schoß sein Arm vorwärts und ich fühlte etwas als habe er mir frontal gegen den Hals geschlagen, wo er mich festhielt.
Ich war völlig überrascht, weil er ja „nur“ ein Erwachsener war, und war deswegen nicht in meiner üblichen wachsamen Haltung gewesen.
Wahrscheinlich war ich nah dran bewußtos zu werden, denn es wurde mir schwarz vor den Augen und ich konnte nicht atmen.
Ich spürte seine andere Hand fruchtbar schmerzhaft um meinen Arm und wurde in das halbfertige, türlose Haus gestoßen.
Meine Stimme war wie weg, wie gelähmt.
Drinnen stieß er mich so, daß ich rückwärts auf den Boden fiel und zunächst keinen Finger rühren konnte. Ich weiß nicht, wie ich meinen Schulranzen verloren habe, auf einmal hatte ich ihn nicht mehr auf dem Rücken.
Dann öffnete er stehend seinen Hosenstall und begann mit sexuellen Handlungen, zum Glück nur an sich selbst.
Irgendwie wurde mir klar, daß er das nicht nur aus dem Grund tat damit ich ihn masturbieren sah.
Seltsames schoß mir durch den Kopf, soviel wie man in Sprechgeschwindigkeit jedenfalls nicht denken kann in einem so kurzen Moment. In mir dachte es dummes Zeug, was dumme Lehrer Kindern so im Konfirmationsunterricht erzählten im letzten Jahrtausend (damals war es nicht das letzte Jahrtausend, ich lebte ja darin und wenn ich Pech hatte nicht mehr lange), so dummes Zeug wie „ob er jetzt blind wird?“ Leider konnte ich nicht über diesen Witz lachen, und ihm dem Kerl auch nicht erzählen, weil es in meinem Hals einfach noch wie gelähmt war.
Stattdessen, als meine Stimme zurück kam, wisperte ich etwas in der Art wie „bitte bringen Sie mich nicht um“. Das war gar nicht gut, Leute sind nicht mehr dieselben für einige Zeit, wenn sie so etwas gesagt haben.
Er schenkte mir ein sehr häßliches Lachen.
Es war nicht so lustig für mich, ich lag da wie ein verwundeter Indianer im Fernsehen (und verdammt ich kam bestimmt zu spät zum Nachmittagsprogramm heim) .
Es tat weh wie mir noch nie etwas weh getan hatte, ich hatte immer noch das Gefühl nicht atmen zu können, es war wie wenn ich unter Wasser wäre und erstickte.
Irgendwelche krächzenden oder pfeifenden Geräusche kamen aus meiner Brust. (Als ich vor kurzem den ersten Narnia-Film sah, die Stelle wo der jüngere Bruder der Geschwister nach der Schlacht verwundet am Boden liegt und stirbt – da war ich durch das Deja-vu wie einen Moment in der Zeit zurück versetzt und bekam wieder keine Luft. Im Film kommt dann die kleine Schwester mit dem magischen Trank und heilt ihn mit einem Tropfen auf die Wunde – aber damals war ich in der Realität in die Falle gegangen, und in der Realität erscheinen keine magischen Löwen und retten die Welt, und Mädchen mit zauberkräftigen Heiltränken existieren nicht. Ja, ich kann solche Szenen im Film nicht sehen, ohne daß es mich kalt erwischt.)
Der Mann sagte irgendwas zu mir wie, wenn ich es jemandem erzähle käme ich ins Kinderheim, weil mir niemand glauben würde.
Heute schätze ich natürlich, wenn er das sagte wollte er mich wohl nicht umbringen, aber dort, damals in diesem Rohbau in dem die frischen Innenwände aus Bimssteinen noch nicht trocken waren, da war ich mir sicher, ich war tot.
Ich versuchte auf dem Rücken liegend von dem Kerl weg zu robben. Weg aus seiner Nähe.
Erst später bemerkte ich, daß ich am Kopf blutete, über dem, Ohr, wo ich beim Fallen die Wand gestreift hatte.
Während ich also versuchte weg zu kriechen, war meine verlorene Stimme plötzlich wieder da und ich begann zu schreien.
Natürlich war er darüber nicht erfreut. Was würden die Leute denken, wenn uns jemand sah oder hörte? Denn das ist ja immer das Wichtigste, „was die Leute denken“ könnten.
Also hatte er plötzlich einen Bimsstein in der Hand und hob den Arm mit dem Stein.
Am Ende schien es also, ich würde an diesem Tag nicht mehr lebendig nach Hause kommen.
Ich hörte mich selbst schluchzen und fühlte die Wärme, als ich mir in die Hosen pinkelte.
Ich hielt mir abwehrend die Hand über die Augen, aber im nächsten Moment war ich nicht tot.
Der ehrenwerte Kirchenmann lag nun am Boden, hinter ihm stand ein Junge mit genau so einem Bimsstein in der Hand, wie der der dazu bestimmt war mich zu erschlagen.
Er mußte ihn von hinten damit niedergeschlagen haben, dachte ich. Ich hatte ja nichts gesehen, nur einen dumpfen Schlag gehört. Vielleicht war es aber auch nur der Körper der zu Boden ging.
Der Junge ließ den Stein wie er da stand auf den Boden fallen, für mich klang das wie ein Kanonenschuß.
Da hatte mir der Himmel einen Schutzengel geschickt. 
Der hatte den Kerl zwar nicht in die Hölle, aber zu Boden geschickt.
Ich war geschockt, ich war ja auch kein Held, sondern nur ein Kind.
Der fremde Junge half mir aufzustehen, ich war nicht in der Lage es allein zu tun.
Da er einen halben Kopf größer war als ich, konnte ich ihm nun bequem die Schulter nass weinen, bis ich keine Tränen mehr hatte. (Da ich vorher nicht weinen konnte außer vielleicht als Baby, befürchte ich, daß mir das die Kirche eines Tages als erfolgreiche „Therapie“ in Rechnung stellt.)

Hier breche ich nun ab, mehr geht die grünen Spanner an den Computerbildschirmen nichts an.
Die Kinderladenmitarbeiter werden ja wohl nicht erwarten, daß ich nun schildere wie meine nassen Hosen über einem Busch trockneten, ein paar Meter weiter im Krankenhaus-Park?

Da hatte ich also nun eine Begegnung der dritten Art gehabt, mit einem Kirchenheini (man schämt es sich nach dem Getue der Presse um die angeblich passend zur Kampagne gegen die katholische Kirche „zufällig jetzt“ heraus gekommenen Mißbrauchsfälle ja zu sagen, und natürlich wird NIEMAND nun fordern daß die Päpstin sich für die Sache entschuldigen soll, wo sie doch schon mit dem volltrunkenen Rücktritt doch schon genug gestraft ist . . .),
aber vom Himmel geschickt war wohl nur der Junge der mich gerettet hatte. Mein Held.

Ich bin nicht Harry Potter (der wurde ja auch erst 1995 geschrieben),
aber ich bin trotzdem auch „der Junge der überlebt hat“.
Leider ohne so eine coole Narbe auf der Stirn.

Jetzt werden die ganzen Befürworter von pädophilem „Recht auf Sex mit Kindern“ sicher rufen: „Ja, aber es ist doch gar nichts passiert. Halb so schlimm.“

Finde ich nicht.
Bevor dies geschah, konnte ich schon einigermaßen Instrumente spielen, singen und zeichnen,
nun kann ich gerade mal noch halbwegs zeichnen, aber habe den Rest verloren, ich kann keinen Ton halten. Ich bin aus dem Takt geraten, das Taktgefühl ist nicht mehr da.
Vorher war ich schüchtern wie ein Reh, bekam sogar rote Wangen wenn mich jemand ansprach.
Seitdem sage ich zuviel. Wenn ich nun meinen Mund aufmache, werden andere rot, nicht mehr ich.
Aber ich wünschte wirklich ich wäre wieder schüchtern wie als Kind,
dafür aber wieder in der Lage zu singen.

Nun bin ich nicht mehr 13, und pisse mir nicht mehr in die Hosen.
Nun wäre es mal an den Pädophilen in ihre Hosen zu pinkeln.
Ich weiß, sie sind da draußen.
Und sie sind auch drinnen: zum Beispiel im Parlament.
Hört ihr mich? Ich komme.
Und dieses Mal, wenn ich komme, komm ich nicht allein.

(Den letzten Absatz habe ich ja schon vor langer Zeit geschrieben. Inzwischen habe ich kein großes Interesse mehr daran, ich glaube ich muß nicht ins Parlament um mich dort auf gleicher Ebene zu bewegen wie die Leute, die für mehr „sexuelle Freizügigkeit auch für Minderheiten“ sind.
Jeder weiß was gemeint ist. Da arbeite ich doch lieber ehrenamtlich ein wenig dafür, daß die lieben Kinderfreunde ihre sexuellen Erfahrungen hinter Gittern erweitern können.)

Ich bin nicht für Kastration oder so etwas, wie es in Kommentaren zum Teil angedeutet wurde.
Ich erwarte aber, daß Pädophile, die sich wenn es eine sexuelle Prägung ist, das ja nicht selbst ausgesucht haben, sich einfach beherrschen.
Nach dem oben beschriebenen Vorfall war ich sicher ein wenig desorientiert und gehemmt.
Es kann viele Jahre dauern, bis Betroffene aus einer Art sexueller Schockstarre erwachen und fähig sind, eine Beziehung einzugehen. Dabei ist ja bei mir „weiter gar nichts passiert“, wie mir verschiedene grüne Verharmloser und Täterversteher sagten.
Wenn jemand wie ich jahrelang quasi „zölibatär“ leben kann, dann können das doch bitte die Pädophilen auch, oder nicht? Mehr verlange ich nicht. Finger weg von den Kindern, statt Gesetzesänderungen zu propagieren daß „endlich“ Sex zwischen Erwachsenen und Kindern „legalisiert“ werden solle.
In Saudi-Arabien ist „Hand ab hacken“ bei bestimmten Delikten legal, das wollt ihr doch sicher auch nicht daß dies hier eingeführt wird, oder? Also haltet euch zurück mit euren Gesetzesänderungswünschen.

Und weil es den dummen Grünen auch nicht schmeckt, gleich noch ein Wort zur aktuell im Fernsehen diskutierten Situation an deutschen Schulen.
So ein Kind wie ich es war nach dem obigen Erlebnis, das zu nichts den Mund halten konnte,
so würde ich heute auf vielen Schulen nicht lange überleben. Seit 1970 hat sich eine Menge geändert. Damalige Neandertaler hörten auf zu schlagen, sobald das Opfer sich nicht mehr bewegen konnte. Heute finden Sie im Internet Videos, wo man Jugendliche eine Viertelstunde lang anderen auf dem Kopf herumspringen sieht.
Im heutigen Deutschland möchte ich nicht noch mal 13 sein.

5 Kommentare:

Irrenhaus hat gesagt…

Hier werden wahrlich alle Seiten verhöhnt. Die betont lockere Art über so etwas zu schreiben beleidigt Missbraucsopfer, gleiczeitig werden durc die Schilderung niedere Lynchinstinkte bedient.
Unterste Schublade. Wenn die Jahresangaben stimmen, ist die Tat doc schon lange verjährt und es ist zu hinterfragen warum man es erst jetzt anprangert.

Irrenhaus hat gesagt…

Der Schreiberling verdreht Begrifflichkeiten. Zölibat ist Enthaltsamkeit im Glauben.

Joschka Roth-Bandit hat gesagt…

Aber ja, und Täter haben AUCH Rechte, wir wissen es inzwischen alle.

Pimpernell Bindestrich-Doppelname hat gesagt…

Dieses Kapitel ist schlicht zu lang für die grünen Tussen. Kurz und knapp im BILD-Stil schreiben, und es klappt auch wieder mit den Ökof..., hmmmm, wie schreibt man Fuzzis auf weiblich?

RA hat gesagt…

Fuzzis auf weiblich?
Andreas Baader (der tolle Held aus dem tollen Baader-Meinhof-Film vom tollen Eichinger)hätte gesagt: Fotzen - aber das kann ich nicht schreiben weil es gegen die Nutzungsbestimmungen von Blogger verstößt.