Wie KANN man denn ein Buch KEIN KAMPF nennen? Hat mich eine grüne Krampfhenne gefragt. Das ist ganz einfach. Wenn man mir zum Hitlergeburtstag das Haus anzünden kann, kann ich als Antwort auch mein Buch KEIN KAMPF nennen. Wenn das irgendeinem Nazi nicht paßt, soll er doch ab zum Südpol, wo nach einer beliebten Nazi-Esoteriker-Theorie sich Adolf seit 1945 im ewigen Eis versteckt, und sich da beschweren.

Sonntag, 1. August 2010

Furchtbares Geständnis

Im letzten Kapitel war ich 13, nun überspringe ich ein paar Jahre und fahre fort, als ich gerade so noch nicht volljährig war. Die Zeit dazwischen ist für heutige Menschen, die oft durch Unterschichtenfernsehen wie Richterin Salesch und anderen Dreck sozialethisch desorientiert sind (seht Ihr, ich hab auch Grünsprech gelernt!), völlig uninteressant. Wer will denn schon wissen, daß ich jahrelang diese Göttin angehimmelt habe?
Heute blättern die Leute in der Zeitung gelangweilt weiter, wenn es nicht um Sex mit Tieren oder eine unheilbare Merkelfixierung geht. Aber zum Glück wußte ich damals nicht einmal, was ein Merkel ist.

Es ist etwas so Grauenvolles , daß ich ein paar Tage brauche (mindestens bis morgen mittag ab jetzt), um es zu Papier bzw. da dies ein Blog ist zu Bits und Bytes zu bringen.

Ich grusele mich sogar selbst, wenn ich mich daran erinnere was ich hier Schreckliches zugeben werde.

So, es ist Mittwoch der 4.8., und ich habe inzwischen genügend interkulturelle Kompetenz im Marburger Zentrum für interkulturelle Kompetenz (MZIK) aufgeladen, daß ich meine furchtbare Tat beichten kann.

Zu meiner Entschuldigung muß ich anführen, an allem war die Gesellschaft schuld!
Wir wissen ja bereits aus Film und Fernsehen, daß der schlimme Adenauer den sogenannten 68ern ja keine andere Wahl ließ, als in "Kinderläden" für das Recht der Kleinen auf Sexualität einzutreten oder in der RAF (nein, nicht in der Royal Air Force) Ulrike Meinhofs Diktum "natürlich kann geschossen werden" nachzugehen.

Ich war kein 68er, 68 bekam ich höchstens was aufs Maul von solchen, die mal 68er werden wollten wenn sie groß sind. Es ist natürlich normal, daß Querdenker und Freigeister gegen von oben befohlene Meinungen oder gegen veraltete Strukturen rebellieren. Wer will schon machen, was ALLE tun? Eben, wir waren ja im freien Wirtschaftswunder-Deutschland und nicht etwa in der Hitlerjugend. Jeder konnte hingehen wo er wollte, im Gleichschritt marschiert wurde nicht.
Das war wohl der Grund, daß alle, also 99,98 %, an meiner Schule forschrittlich gesinnt waren, also für Willy! Willy war nicht Willy Winzig, sondern der Kanzlerkandidat der SPD. Das war noch etwas anderes, als wenn heute irgendein Aktendeckelgesicht kandidiert und die SPD dann den Strapazen der Wahl erliegt.
(Für meine ausländischen Leser: natürlich heißt es in korrektem Deutsch "und die SPD dann abgewählt wird". Mein Satz bezieht sich auf das Aktendeckelgesicht Steinmeier, der als damaliger Außenminister zum Taliban-Mord an einem "entwicklungshelfenden" deutschen Ingenieur in Afghanistan gesagt hatte, der Mann sei nicht ermordet worden, sondern den Strapazen der Wanderung mit seinen Entführern erlegen).

Da ich nun mal nicht wie alle bin, und nicht dieselbe Meinung haben wollte wie alle, habe ich als junger Mensch eben gegen die Mehrheit aus Protest eine andere Position eingenommen.
Ich gestehe: ich war das, der sich für Helmut Kohl auf den Marktplatz gestellt hat und für die Junge Union (für meine ausländischen Leser: so etwas wie die Hitlerjugend der CDU) den Wahlkampfmüll der CDU verteilt hat.
Meinen alten Deutschlehrer (SPD-Wähler) traf fast der Schlag!
Heute schäme ich mich natürlich . . .
Aber ich verspreche: ich will es nicht wieder tun.

Kohl war damals übrigens nicht Bundeskanzler, sondern Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Es war aber schon so wie später zu seiner Kanzlerepoche, daß jeder Depp mit dem IQ eines Regenwurms meinte, Witze über Kohls angeblich nichtvorhandene Intelligenz machen zu müssen. Gerade das hatte mich, weil es epidemisch auftrat, bei den Willy-Fans abgestoßen.
Mal ehrlich: hätte ein Depp erreichen können, die D-Mark abzuschaffen? DAS den Leuten als Verbesserung unterzujubeln, das war eine intellektuelle Meisterleistung.
Die Hetzer mit ihren Kohl-Witzen haben dabei noch geholfen, denn soviel intelligente kriminelle Energie hat dem Kohl dann keiner zugetraut. Letztlich haben Blätter wie die "Titanic" mit ihren Birne-Witzen Mitschuld, daß Kohl uns die D-Mark und die Kaufkraft nehmen, und im Gegenzug eine islamistische Minderheit bescheren konnte.

Da war ich aber lange nicht mehr dabei, denn ich habe dann großzügig darauf verzichtet meinen Mitgliedsbeitrag zu zahlen, nachdem mir ein JU-Vorstand stolz seine Original-Vierzigerjahre Hitler-Blechautos und Püppchen (Hitler mit ausgestrecktem Arm, stehend in der Führerlimousine) vorführte mit dem Versprechen, bald werde es mit Deutschland wieder aufwärts gehen.

Allerdings haben sie mir noch ewig ihre Propagandazeitungen geschickt (so arbeiten eben große Parteien: später lernte ich, daß die ja für jedes Mitglied Zuschüsse kassieren, man mußte mutmaßlich vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich klagen um aus den Mitgliederlisten gestrichen zu werden.) Daher hatte ich auch den seltenen Aufkleber "Mein Vogel heißt Bernhard" in meiner Sammlung, der ist dann zusammen mit dem restlichen Inhalt meines Hauses verloren gegangen als mir grob 25 Jahre später ein asoziales Arschloch unbedingt zum Hitlergeburtstag die Hütte anzünden mußte (mutmaßlich ein Unschuldiger, den die böse Gesellschaft dazu zwang).
Bernhard war der Zwilling, der in der CDU Karriere machte, sein Bruder Hans-Jochen wurde Vorsitzender der SPD, was die Pluralität unseres demokratischen Staatswesens zeigt. Böse Zungen würden jetzt behaupten, es beweise nur daß SPD und CDU Zwillingsparteien seien, aber da das Kapitel hier schon zu Ende ist, verzichte ich aus Platzgründen darauf.

3 Kommentare:

Joschka Roth-Bandit hat gesagt…

Wenn man sich was wünschen darf, wähle ich "was mit grünen Kröten". "Was mit Medien" geht auch. LOL

RA hat gesagt…

LOL, jetzt habe ich die Vorschau durch eine präzisere ausgetauscht, und schon ist der Joschka-Kommentar von gestern. Richtig gestrig.

RA hat gesagt…

Seit ich nun das Kapitel geschrieben habe,
Ist der Joschkakommentar sogar schon ewiggestrig. :D